Shinsui no Yuuki

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ziyel Report | 12/17/2011 3:44 am
ziyel
HI
roxas99909 Report | 09/05/2010 9:10 pm
roxas99909
thank you
_Itachi_das_Wiesel_ Report | 04/15/2010 1:47 pm
_Itachi_das_Wiesel_
Sorry das ich mich jetzt erst melde.xD
Wollt mich aber dafür bedanken das du mein Profil tolli findest.xD
Auch wenn des einer ist den ich nicht selbst gemacht hab.xD"
Hab nur die Cos Bilder selber rein gesetzt.
krista245 Report | 04/05/2010 10:01 am
krista245
heeeyy cool
 

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in rl i am...
- 15 years old cool
- crazy german girl biggrin
- addicted to punkrock-music blaugh ^^

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SKy the Thunder

>>>big bro<<<

vielleicht ist sie es einfach leid, von anderen
leuten durch ihr leben dirigiert zu werden, wovon sie sich
aber auch nicht losreißen kann...weil sie zu schwach ist...
vielleicht weiß sie ja auch gar nicht, wer oder was sie ist
und wo sie hingehört...
vielleicht gehört sie hier gar nicht hin, wenn die leute,
die täglich bei ihr sind, sie nicht schätzen, wie sie
ist...

Lucia betrachtete die wunderbaren Farbenspiele der
aufgehenden Sonne durch die beschlagenen
Fensterscheiben des Busses. Im Moment war ihr ganzer
Körper wie taub. Es gab für sie nur die Schönheit dieses
Augenblicks. Sie fühlte nur die Wärme in ihrem Herzen…
Es war zu warm, zu heiß! Ihr Herz drohte, wieder
aufzutauen! Schon seit Monaten versuchte sie vergebens,
ihr Herz vollkommen einfrieren zu lassen. Aber ihr gelang
immer nur eine hauchdünne Eisschicht.
„Verdammt, wieso kann ich nicht einfach sterben? Dann
hätte ich keine Probleme mehr! Scheiß Gefühle!!! Wieso
müssen die immer stören?“, dachte sie nun wie so oft.
Es war März. Vor einem Jahr war sie noch super mit Karina
befreundet gewesen. Sie waren fast unzertrennlich
gewesen, hatten Musik, Bücher und Mangas und Geheimnisse
ausgetauscht. Aber sie beide hatten sich verändert,
auseinander gelebt. Seit Herbst letzten Jahres hatten sie
kaum noch miteinander telefoniert geschweige denn sich
getroffen. Irgendwann hatte Karina dann den Schlussstrich
gezogen. Sie wollte nicht mehr mit ihr befreundet sein.
Das war kurz nach Lucias 14. Geburtstag gewesen, den sie
so wie so kaum mitbekommen hatte. Und dann war Karina
auch noch so feige gewesen, und hatte sie bloß angerufen,
anstatt einfach mal schnell zu ihr zu fahren und mit ihr
zu reden…
Na ja, das war nun auch egal. Man konnte die Zeit
schließlich nicht zurückdrehen. Man konnte zwar davon
träumen, was gewesen wäre, wenn man anders reagiert hätte
oder so, aber ändern konnte man nichts. Doch Lucia
träumte nicht davon, was hätte sein können, hätte sie
Karina doch noch dazu bewegt, noch nicht loszulassen,
sondern sie träumte davon, wie sie sich rächen konnte. In
solchen Momenten konnten Gefühle schon etwas nützlich
sein. Manche zumindest. So was wie Mitgefühl konnte man
zum Beispiel vergessen. Aber Wut und Hass waren
automatisch dabei. Und je mehr man den anderen gemocht
hatte, an dem man sich rächen wollte, desto mehr hasste
man ihn nun dafür, dass er einen verletzt oder verlassen
hatte. Und na ja…Karina war für sie so etwas wie eine
Schwester gewesen…
Lucia musste sich ein bitteres Grinsen verkeifen. Sie
sah, wie die Sonne nun von den Gebäuden versteckt wurde
und nur noch ihr farbenfroher Schein blieb. Ach ja, wenn
Karina doch nur wüsste, dass sie bald genauso schnell
verschwinden würde…
Der Bus fuhr um die letzte Kurve und hielt vor dem
Gymnasium. Lucia hängte sich ihre Tasche um und sprang
raus an die kühle, feuchte Luft. Sie ging an den Anderen
vorbei, die auf ihre Freunde warteten.
„Freunde…“, dachte sie verbittert. „ja, wartet nur, bis
diese Freunde euch irgendwann fallen lassen, weil sie
sich zu gut für euch finden, weil ihr ja so anders als
sie seid…“
Karina und ich sind echt total verschieden. Unsere Styles
sind zwar vielleicht ein bisschen ähnlich, aber sie zieht
immer nur Punk- Klamotten an, weil sie denkt, dass sie
damit toll aussieht. Aber ich will auffallen! Ich wurde
oft genug übersehen und wenn ich gesehen wurde, dann
falsch! Ich bin nicht „normal“. Ich bin wütend! Wie oft
würde ich am liebsten auf diese Typen losgehen, die mich
die ganze Zeit ärgern. Wie gern würde ich sie in ein
abseits gelegenes Lagerhaus einsperren und einen nach dem
andern langsam und genüsslich verrecken sehen. Aber…dass
kann ich nicht…“
Sie nahm den Weg von der Bushaltestelle zu ihrer Klasse
im dritten Stock fast gar nicht wahr. Als sie oben
angekommen war, holte sie einmal tief Luft, bevor sie die
Klasse 8a betrat.
Ihre „Kameraden“, zumindest die meisten davon, konnten
sie nicht ausstehen. Zum Glück ignorierten sie sie
meistens. Genau! Sie war es ja nicht Wert, beachtet zu
werden! Ok, im Moment hatte es sich langsam gebessert.
Juliana und Charlotte meinten letztens, Lucia hätte sich
zum besseren verändert. Sie wäre aufgeschlossener
geworden.
Lucias gedanklicher Kommentar dazu war: „Ich hab bloß ein
neues, besseres und, was euch auffällt, viel hübscheres
Schloss, aber aufgeschlossen ist es nicht! Immer noch
fest verriegelt…Nein, fester als vorher!“

Der Schultag war an sich nichts Besonderes. Es war
Freitag, also waren alle ein wenig aufgeregter. Endlich
Wochenende. Ja, endlich für ein paar Tage Auszeit von
diesen Typen! Sie war schon wieder wütend. Dabei war es
eigentlich nur etwas Kleines gewesen, was sie ihr angetan
hatten.
Nathalie, eine Tussi, die sich total toll fand, über
jeden Scheiß lachte und dachte, sie wäre dabei cool,
hatte in Sport gesagt: „Guckt mal! Da rollt Lucia!!!“
Vielleicht war sie ein wenig übergewichtig, aber das war
doch kein Grund, sie vor allen Anderen lächerlich zu
machen!
Jetzt saß sie also hier im Bus und kochte beinahe vor
Wut. Sie starrte auf das Pärchen im Zweier vor ihr. Es
war Kevin, der mit seiner Freundin aus der 8c verliebt
kuschelte. Lucia war mal in Kevin verliebt gewesen…Nein,
wenn sie es sich recht überlegte, war sie es immer
noch…Am liebsten hätte sie dieser kleinen, miesen
Schlampe Melanie den Hals umgedreht!
Lucia war sich sicher, dass die nicht die Richtige für
ihn war. Sie konnte es einfach nicht sein!!! Das durfte
sie nicht! Aber anscheinend war sie es…
Das war der gemeinste Streich, den Lucia das Leben
spielen konnte. Sie war so sicher gewesen, dass er ihr
wenigstens die Chance gäbe, sie besser kenne zu lernen,
aber da hatte sie sich gewaltig geschnitten…
Als sie endlich mit dem Bus in ihrem Heimatdorf
angekommen waren, sieg sie fast blind vor Wut aus.
„Muss in euch etwa allen erst vor Augen führen, was ihr
für Fehler macht???“, hätte sie am liebsten geschrieen,
ging stattdessen, aber ohne einen Laut nach Hause. Dort
aß sie heute kaum etwas von ihrem Lieblingsessen( Reis
mit Hähnchenburst), denn das Rumgeturtel der Beiden
Vorhin hatte ihr gründlich den Appetit verdorben. Danach
setzte sie sich vor den PC und suchte, welche Kampfsport-
Kurse in ihrer Gegend angeboten wurden. Sie fand ein paar
Sachen, die aber alle nicht ihr Ding waren. Als sie
gerade aufgeben wollte, fand sie eine Anzeige, die ihr
zusagte:
„Bist du’s langsam Leid? Willst du endlich richtig
wahrgenommen werden? Willst du abnehmen, schaffst es aber
nicht alleine? Oder dich einfach verteidigen können? Ich
werde dir helfen!
Schreib’ mich an:
toughlittlebitch@gmx.de“

Ohne das Wissen ihrer Eltern meldete Lucia sich an und
bekam schon nach ein paar Minuten eine Antwort:
„Hi!
Schön, dass Du Dich für Kampfsport interessierst! Zu
Anfang muss ich Die aber sagen, dass das, was du bei mir
lernst, durchaus gefährlich sein kann! Also werden wir
nicht mit echten Gegnern, sondern nur mit Stroh- Puppen
trainieren.
Der erste Termin ist gleich Morgen früh um 8 Uhr 30 und
wir werden lange draußen sein, also bring warme und
bequeme Sachen mit.
Larissa Meurer“

Also schlich sich Lucia an diesem Samstagmorgen aus dem
Haus und ging zu der Adresse, die Larissa ihr noch
geschickt hatte. Es war ein großes Haus am Waldrand.
Larissa stand an einer Art japanischem Opferschrein und
winkte Lucia herüber. Sie war groß, vielleicht 1,80 m
oder größer, hatte lange und glatte schwarze Haare, die
sie offen und mit einem langen Pony trug. Ihr Gesicht
wirkte nahezu perfekt mit den vollen, sinnlichen Lippen,
der niedlichen Stupsnase und den neugierig schauenden,
großen grünen, fast schon neongrünen, Augen.
„Da bist du ja!“, begrüßte sie Lucia mit einer samtigen,
rauchigen Stimme, die nicht so recht zu ihren Augen
passen wollte. Dann drückte sie sie ganz kurz und zeigte
ihr, wo sie trainieren würden.
Der Vormittag verging schnell. Sie hatten einige
Ausdauer- Übungen gemacht und waren dann gleich mit den
Angriffen angefangen. Bei einem konnte es für einen
Gegner schon gefährlich werden, denn man musste mit den
Fingerknöcheln verschiedene Nervenstränge lahm legen, was
für einen Menschen schnell mal zu viel würde, meinte
Larissa.
Lucia ging weitere zwei Wochen zum Training, das von Mal
zu Mal härter wurde. Aber sie merkte auch, wie die Pfunde
zu purzeln begannen. Von den anfänglichen 85 kg bei 1,72
m waren nach diesen drei Wochen nur noch 70 kg geblieben!
Aber in der Schule merkte das natürlich niemand. Einmal zog sie ein engeres Top an, aber nur Juliana hatte
reagiert. Jedoch war diese auch zu sehr mit sich
beschäftigt, als das sie sich mit Lucia hätte freuen
können.
Nach weiteren vier harten Wochen konnte Lucia endlich von
sich behaupten, normlagewichtig zu sein.
62 kg auf mittlerweile 1, 74 m verteilt!
„Jetzt seh’ ich auch in Punk- Klamotten besser aus“,
meinte Lucia, als sie sich in den neuen Sachen drehte und
wendete. „Nur an den Haaren muss ich noch was ändern…“
Sie hatte schönes dunkelbraunes Haar, das ihr in leichten
Wellen bis weit über die Schulterblätter fiel.
Am darauf folgenden Samstag war das Kampf- Training
abgeschlossen und Larissa spendierte Lucia eine neue
Frisur. Sie schnitt ihr starke stufen und färbte ihr die
Haare dann blauschwarz. Die Beiden versprachen sich, auf
jeden Fall in Kontakt zu bleiben, denn inzwischen waren
sie richtig gute Freundinnen geworden.
Zuhause in ihrem Zimmer ging Lucia all ihre Tagebücher
durch und an jede Seite, auf der Karina vorkam, machte
sie eine Markierung. Wörter wie „Beste Freundin“ oder
„Glück, dass ich sie habe“ wurden rot unterstrichen.
„…Was…was mache ich hier eigentlich???“, fragte Lucia
sich selbst nach einiger Zeit. Aber tief in ihren
Innersten wusste sie die Antwort schon:
Sie bereitete sich auf die Schlacht vor!
Karina konnte sich auf was gefasst machen! Jetzt war
Lucia nicht mehr das kleine, hilflose Mädchen, das alles
hinnahm, weil sie ja eh nichts tun konnte! Jetzt war sie
stark! Sie wollte sich jetzt rächen, weil sie es vorher
nicht gekonnt hatte…Aber dennoch musste sie ihre „Kräfte
aufladen“, musste wütend werden. Larissa hatte ihr
gesagt, dass man Unmögliches möglich machen konnte, wenn
man sich von seinen Gefühlen leiten ließe. Also schaltete
Lucia ihren Verstand für diesen Abend aus.
Sie wartete, bis die Sonne untergegangen war. Dann
öffnete sie ihr Fenster und die kühle Abendluft schlug ihr entgegen.
Jetzt fiel ihr auf, dass sie ziemlich unpraktisch
gekleidet war, für das, was sie vorhatte. Schnell zog sie
Leggins einen eng anliegenden Pullover und Ballerinas an.
Alles so schwarz wie die Nacht.
„Ich sehe fast aus, wie ein Ninja…^^“, dacht sie, als sie
in den Spiegel sah. Für den letzten schliff band sie ihre
Haare zu einem hohen Zopf und legte ein schwarzes Tuch
über Mund und Nase, das sie im Nacken zusammenband. Nun
war es perfekt.
Sie schloss ihre Zimmertür ab und machte leise das Radio
an, damit ihre Eltern keinen verdacht schöpften; sonst
schlief sie auch immer mit Musik ein.
Dann sprang sie aus ihrem Zimmer im ersten Stock ins nasse Gras.
Sie rannte in Richtung Karina los. Aber schon nach ein
paar hundert Metern stoppte sie. Es brachte nichts, wenn
sie ihre Rache sofort ausübte. Sie überlegte. Aber nun
musste sie sich einfach abreagieren! Und diese
übermenschliche Wut ließ sich nicht einfach durch ein
paar Schläge auf das Kissen verscheuchen…
Melanie!!!
Sie hatte Kevin nicht verdient!
In Richtung Nachbardorf rannte Lucia weiter. Den ganzen
Weg über dachte sie nach, wie sie sie wohl umbringen
wollte…
Als sie nach ein paar Minuten zu Melanies Zimmer im
zweiten stock ihres Hauses hochkletterte, überlegte sie
immer noch. Lautlos glitt sie von der Fensterbank in
Melanies Zimmer. Der Teppich raschelte sanft unter ihren
Füßen. Als Lucia Melanies langen, mit Peiletten und
Perlen verzierten Schal sah, hatte sie eine Idee.
Kurz schloss sie die Augen, erinnerte sie sich daran,
dass Melanie ihr Kevin weggenommen hatte. Sie verdiente
ihn nicht! Warum durfte sie glücklich sein? Und warum
wurde sie, Lucia, nie geliebt? Gab es denn niemanden, der
sie so wollte, wie sie war?
Vor Wut zitternd baute Lucia sich vor dem Bett auf. Der
kalte, der durch das immer noch geöffnete Fenster drang,
umspielte sie und blies ihr ein paar Haarstränen ins
Gesicht.
Sie rüttelte Melanie wach und schubste sie zum
Schreibtisch. Diese sah sie nur verwirrt an.
„Wer bist du und was willst du von mir?“, fragte sie
verschlafen.
Lucia antwortete seelenruhig: „Du wirst jetzt einen
Abschiedsbrief schreiben und dann“ Sie griff nach einem
von Melanies Schals „…wirst du dich hiermit erhängen.“
„Was??? Wieso?“
„Weil ich es sage.“
„Und wenn ich das nicht will?“
„Dann versuch’ doch, mich umzustimmen…“, meinte Lucia
herausfordernd. Sie legte den Kopf schief und wartete auf
Melanies Angriff. Diese sprang sie a und versuchte, sie
umzuwerfen. Aber Lucia stand fest auf dm Boden, fing das
Mädchen geschickt ab, drehte die herum, riss ihren Kopf
an den Haaren zurück und schleuderte sie dann gegen ihren
Schrank.
Benommen sah Melanie Lucia an und flüsterte: „Wer oder
was zum Teufel bist du?“
Dann stolperte sie zitternd zu ihrem Schreibtisch und
kritzelte ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier, das Lucia
ihr abnahm und noch einmal durchging, um sicherzustellen, dass nichts auf sie hindeutete. Es war alles okay.
Sie knotete den Schal, wie sie es ihn im Internet gesehen
hatte und legte ihn Melanie um den Hals. Mit Tränen in
den Augen und aufeinander gepressten Lippen ließ sie sie
machen.
„Keine Chance. Das zieht bei mir nicht…“, flüsterte Lucia
ihr ins Ohr und schob sie dann zum Fenster, wo sie das
andere Ende des Schals an dem Heizungsrohr band und den
Abschiedsbrief mit Klebeband daneben befestigte.
Melanie sah sie weiter an.
„Bitte, sag’ mir, wer du bist“, sagte sie wieder. Lucia
starrte ihr wütend in die Augen. Sie hörte den Atem der
Sonst so mutigen Göre stocken. Sie hatte also den Hass in
Lucia gespürt.
Diese hob langsam die Hände und löste den Doppelknoten
des schwarzen Tuches in ihrem Nacken. Das Tuch band sie
nun um ihr linkes Handgelenk, ohne Melanie aus den Augen
zu lassen. Ihre Augen weiteten sich und sie schnappte
nach Luft. Dann bettelte sie unter Tränen:
„Bitte, bitte, verzeih’ mir! Ich werde doch mit ihm
reden! Er…er wird einsehen, dass ihr für einander
geschaffen seid! Bitte! Es tut mir echt Leid! Glaub’
mir!!!“
„Ein normaler Mensch müsste wohl jetzt Gnade walten
lassen“, meinte Lucia und blickte aus dem Fenster. Nach
ein paar Augenblicken fuhr sie fort: „Aber ich bin nicht
normal, weißt du…“
Mit diesen Worten umfasste sie Melanies Hüfte und setzte
sie auf die Fensterbank, so, dass ihre Füße draußen
baumelten.
„Willst du es selbst tun, oder soll ich dir „helfen“?“,
fragte Lucia verbittert.
Als sie keine Antwort bekam, versetzte sie ihr einfach
einen kleinen Stoß. Sie hörte das Geräusch von Fleece,
das über Kunststoff rutschte, einen kurzen, hellen, aber
dennoch leisen Schrei, dann ein ekelhaftes Knacken, und
dann wurde es wieder ganz still.
Lucia grinste und klettere an Melanies Leiche vorbei die
Hauswand runter. Als sie unten im kurz gehaltenen Gras
stand, sah sie noch einmal zu ihr hoch. Die Leiche sah
aus wie ein Geist mit ihrem weißen T-Shirt und der
hellgrauen Jogginghose. Sie schwebte nun über Lucia und
es schien, als würde sie sie traurig und vorwurfsvoll
zugleich ansehen, als wollte sie sagen: „Ich hätte es
doch geschafft! Er hört auf mich!“
Lucia kicherte. Erleichtert und auf eine echt kranke
Weise glücklich rannte sie zurück in ihr Dorf, zu ihrem
Haus, in ihr Zimmer. Dort beeilte sie sich, ihren Pyjama
anzuziehen und die schwarzen Sachen in ihren kleinen
Felix- Koffer zu schließen, in dem sich auch ihre anderen
Geheimnisse befanden. Dann schloss sie das Fenster und
entriegelte die Tür. Die Bettdecke umschloss sie sanft
und wärmend und flüsterte ihr zu, sie solle sich ausruhen…

Sie stand mit Karina an einer Felsklippe, unter der sich
ein unendliches Meer erstreckte. Sie sah Karina an und
merkte, dass sie beide sich verändert hatten. Karina war
nun nicht mehr, als ein Monster mit Krallen und Zähnen,
die sich perlweiß und rasiermesserscharf von ihrem Körper
aus wabernden Schatten herausstachen.
Lucia hingegen sah aus wie ein Engel, nein, sie war
wirklich ein Engel. Ihre Flügel waren zerzaust und
überall war ihr einfaches weißes Leinenkleid zerrissen
und von ihrem eigenen Blut durchtränkt.
Karina ging ein paar Schritte von der Klippe zurück,
Lucia blieb stehen. Nun fiel ihr auf, dass hinter ihnen
andere Schattengestalten standen. Karina und die Anderen
hatten allesamt Blut an ihren 15cm-Krallen und Zähnen.
Sie alle sahen Lucia hasserfüllt an und schrieen immer
wieder:
„Geh’!!!“
„Du bist anders als wir!!!“
„Wir wollen dich hier nicht!“
„Jetzt hau’ endlich ab!“
„Du passt nicht zu uns!“
„Geh endlich weg!!!“
„Niemand braucht dich!“
Als sie wirklich kurz davor war, von der Klippe in das
hungrige Meer zu springen, griff sie nach hinten und riss
sich dadurch weiter weg vor dem sicheren Tod. An ihrer
Stelle stürzte nun ein Monster mit Melanies Gesicht in
die unergründlichen Tiefen des Todes.

Den kompletten Sonntag verbracht sei im Jogginganzug in
ihrem Zimmer. Sie machte all die Arbeit, die sie schon so
lange vor sich her geschoben hatte. Sie schrieb das
Protokoll für Chemie, erledigte Französischaufgaben und
setzte sich danach so lange mit dem Französisch-
Grammatikheft auf ihren Sessel und lernte, bis sie die
gesamte Schullektüre verstanden hatte. Sie bereitete ihre
Physik- und Deutschreferate vor und arbeitete hinterher
noch das ganze Mathebuch durch, bis sie jede einzelne
Regel und jeden mathematischen Grundsatz verstanden
hatte.
Lucia hätte nie gedacht, dass sie so etwas zu Stande
bringen konnte, dass überhaupt ein Mensch so etwas
konnte. Und sie hatte noch Zeit, bis sie 22 Uhr ins Bett
gehen wollte, denn es war erst halb neun. Also schrieb
sie noch einen Brief an ihre Patentante, die sie das
letzte Mal zu Weihnachten gesehen hatte, weil sie mehrere
Hundert Kilometer entfernt wohnte.
21 Uhr. Sie hatte immer noch Zeit. Weil sie einfach
Langeweile hatte, räumte sie ihr ohnehin schon
ordentliches Zimmer ein weiteres Mal auf.
Nur 25 Minuten später schmiss sie sich auf ihr Bett und schlief wieder ein.

Montag und Dienstag hatte ihre Jahrgangsstufe Schulfrei,
des „schrecklichen Vorfalls“ wegen. Mittwochnachmittag
war Melanies Beerdigung. Die Polizei dachte genauso, wie
Lucia es sich erhofft hatte: Selbstmord. Was Anderes Kam
nicht in Frage. Auf der Beerdigung musste Lucia sich Mühe
geben, nicht plötzlich loszulachen. Die dachten doch
tatsächlich, dass die sich selbst umgebracht hatte! Sie
schnitt Grimassen, um nicht loszuprusten. Diese sahen
anscheinend so aus, als wollte sie sich damit das Heulen
verkneifen, denn Maria sagte beruhigend zu ihr: „Shhh…wir
werden sie doch alle vermissen…“
Kevin sah ziemlich mitgenommen aus…Er hatte dunkle Ringe
unter den graugrünen, von Weinen geröteten Augen, presste
die Lippen aufeinander und zitterte wie verrückt.
Lucia ging zu ihm und legte ihm vorsichtig die Hand auf
die Schulter, als könnte er darunter zerbrechen.
Er sah sie an und legte dann seine Stirn auf ihre
Schulter. Sie spürte, wie er seine Hände auf ihre Hüfte
legte. Sie schlang sanft die Arme um seinen Oberkörper,
bereit, ihn aufzufangen, sollte er sich fallen lassen.
Der sonst so starke Kevin hing nun total am Ende seiner
Kräfte in ihren Armen. Er fing kaum hörbar an zu
schluchzen. Jetzt bekam Lucia Zweifel.
Hätte sie das doch lieber nicht tun sollen?
Es war echt sehr übertrieben gewesen…
Aber wo wäre sonst ihre Wut geblieben?
Sie musste in diesem Moment einfach jemanden töten!!!
Anders ging es einfach nicht!
Außerdem musste sie schon so oft mit den Entscheidungen
Anderer leben, jetzt sollten die mal mit ihrer
Entscheidung leben!
Auch Kevin musste darüber hinwegkommen.
Lucia schloss die Augen und strich Felix zärtlich über
die Haare. Er schmiegte sich noch näher an sie und
flüsterte heiser:
„Bitte, lass mich nicht los.“
„Das werde ich nicht“, versprach sie ihm.
Vorsichtig zog sie ihn zu einer Bank und sie setzten
sich. Die Anderen ließen sie zum Glück in Ruhe.
Lucia dachte weiter nach.
„Es war einfach gewesen. Ich kannte sie kaum und hat mir
nichts bedeutet.“
Dann musste sie trotzdem spüren, wie die Tränen ihr die
Sicht vernebelten.
„Kevin hat sie echt geliebt. Würde er wohl irgendwann so
um mich weinen? Oder bedeute ich ihm überhaupt etwas?“
...

no, this is NOT me biggrin biggrin biggrin

smile my artwork smile

THE THIS CAT
THE IS CAT
THE HOW CAT
THE YOU CAT
THE KEEP CAT
THE AN CAT
THE IDIOT CAT
THE BUSY CAT
THE FOR CAT
THE THIRTY CAT
THE SECONDS CAT


now read it without reading "the" and "cat"

by ME!!!